Transportabler Kunstrasen für den TuS Union
Europaweites Ausnahmeprojekt wird in Angriff genommen
Scharfenberg. Der TuS Union Scharfenberg bekommt einen Kunstrasen. Diese Meldung sorgte bereits am Freitag Abend für ungläubige Blicke in der Briloner Fußballwelt. Durch einen Urlaubsabstecher von Präsident Heinz-Gerd Gehling ins benachbarte Polen Anfang des Jahres kam der Kontakt zur Firma Sczcablonskaja in Danzig zustande, die dieses von der EU geförderte Projekt in Polen bereits eingeführt und getestet hat. Der Clou an der Sache ist insbesondere der Preis und vor allem die Transportfähigkeit des hochstrapazierfähigen Kunstrasens.
Zunächst zur technischen Umsetzung: Mit Hilfe einer vollautomatischen Spezialwalze werden die ca. 2 Meter breiten Rollen auf den vorher nur grob herzurichtenden Untergrund aufgebracht. Unter den Matten befinden sich aus der Raumfahrt bekannte selbst aufblasbare Gummibälle mit integrierten Wasserwaagen im Durchmesser von ca. 1 cm, die in enger Anordnung dafür sorgen, dass die Rolle völlig eben aufliegt. Daher eignet sich der Kunstrasen sowohl für Rasen- als auch für Aschenplätze als Untergrund. Der Abbau erfolgt ebenfalls über die Spezialwalze, die von jedem herkömmlichen Traktor gezogen werden kann.
Pjotr Schabowksi von der Fa. Sczcablonskaja weilte vor einigen Tagen in Scharfenberg, um den Verantwortlichen erste Einweisungen zu geben. Der Ingenieur wird auch am Montag dabei sein, wenn der TuS Union Scharfenberg den Testlauf beginnen wird. Wenn alles nach Plan läuft, kann die Erste bereits am Dienstag auf dem neuen Untergrund trainieren und am Karsamstag dann Birkelbach empfangen.
Zur Finanzierung: Das gesamte Projekt hat ein Volumen von ca. 150.000,00 Euro. 50.000 Euro kommt aus den Fördertöpfen der EU und der Antrag wurde bereits positiv beschieden. Die Stadt Brilon hat bereits die Zusage gemacht, unabhängig von der Zuwendungen zu möglichen Kunstrasen in Alme oder Brilon, das Projekt mit weiteren 50.000,00 Euro zu unterstützen. Die letzten 50.000,00 Euro muss der Verein TuS Union Scharfenberg tragen, der dieses Geld über Patenschaften hereinholen will. Dazu in Kürze mehr.
Ein weiterer großer Einnahmebatzen wird durch den Verleih des transportablen Rasens erzielt. Wie bekannt sein dürfte, klagen einige Nachbarvereine über den schlechten Zustand ihrer Sportplätze. Wenn der TuS auswärts spielt, kann der neue Kunstrasenbelag innerhalb von 2 Stunden wieder aufgerollt und auf den Sportplatz des Entleihers aufgebracht werden. Erste Anfragen liegen schon vor.
Der TuS Union Scharfenberg ist stolz, als erster westeuropäischer Verein eine solche Anlage anzuschaffen. Interessierte können am Montag, 2. April 2007, ab 11 Uhr Zeuge sein, wie der transportable Kunstrasen aufgebracht wird.
Auf dem Bild sehen Sie einen überglücklichen Präsidenten Heinz-Gerd Gehling mit Dipl.-Ing. Pjotr Schabowksi bei der ersten Einweisung.