Die Macht der Gewohnheit
Klasse-Hinrunde der Ersten wird nur durch zwei Blackouts getrübt – Problemkind Zweite
Eine tolle Hinrunde hat die erste Mannschaft des TuS Union in der Kreisliga A Brilon gespielt. Zeit, eine Zwischenbilanz zu ziehen.
Nach 15 Spielen rangiert der TuS auf einem grandiosen 2. Tabellenplatz, zwei Punkte hinter dem überraschten und überraschenden Tabellenführer aus Hoppecktal/Padberg, der sich als Aufsteiger selbst wohl nicht so weit vorne gesehen hat.
Die junge Gierse-Elf hat die Zuschauer in dieser Spielzeit mehr als erfreut und einige Male gar ins Schwärmen versetzt. Gäbe es nicht den Aufstieg und die Jahre in der Bezirksliga – es wären sicherlich noch mehr Zuschauer aus Scharfenberg am Sonntag auf den Beinen, um die Blau-Weißen zu unterstützen. Doch es macht sich so etwas wie Selbstverständlichkeit breit, die Macht der Gewohnheit und der Gewöhnung an tolle sportliche Leistungen.
In den 8 Heimspielen holte der TuS 21 von 24 möglichen Punkten. Auswärts ist die Bilanz deutlich schlechter bei 11 von 21 Punkten. Hier stehen neben 3 Siegen auch zwei Remis und zwei Niederlagen auf der Rechnung.
Zu den Punktverlusten: Schmerzvoll waren die Blackouts daheim gegen Altenbüren und in Hoppecketal/Padberg, wo man jeweils 4 Tore kassierte. Die Niederlage in Bigge war ärgerlich und vermeidbar, die Unentschieden in Giershagen und Thülen eher gerecht.
Aber was haben wir von der jungen Mannschaft für Klasse-Spiele gesehen:
5:0 gegen Bruchhausen, 4:0 in Züschen, 6:0 gegen Hesborn, 4:0 gegen Marsberg II, um nur die herausragenden Resultate zu nennen. Es passte halt in diesen Spielen, vor allem auch im spielerischen Bereich. Der TuS hat bei einem Torverhältnis von 40:16 immerhin die meisten geschossen und wenigsten bekommen.
Was dann manchmal eben fehlt, ist die Routine. Es fehlen die abgeklärten Leitwölfe in der Mannschaft, die „Ü30er“, die ihre Meinung neben und auf dem Platz kundtun und die Mannschaft in einigen wenigen Situationen auch mal mitreißen können. Tekin Bingöl ist mit 28 der Älteste, Marcel Heinemann mit 25 schon der Zweitälteste. Was dann folgt, sind Spieler wie Kapitän Marco Buhl, Matti Behr und die Zwillinge, die mir ihren jungen Jahren schon 6 (in Worten „sechs“)Jahre Verantwortung in der ersten Mannschaft tragen müssen.
Die A-Junioren fügen sich ebenfalls hervorragend ein. Timm Kolditz und Johannes Junger sind quasi Stammkräfte, aber auch Bene Köster, Michael Meinert, Fabian Koke und Niklas Wiegand sind das eine oder andere Mal dabei und gehören zur Mannschaft, auch wenn sie selten zum Einsatz kommen. Gut integriert haben sich Dardan Hulaj und Murat Celik, Schade ist, dass Vitali Schäfer kaum spielen kann und dass uns Jan Ehmann verlässt. Marcel Heinemann ist ein starker Rückhalt im Tor. Marcel Schneider, Dominik Fischer und Oleg Gomer sind stets zuverlässig in ihren Leistungen und gehören längst zum Inventar des TuS. Chrissi Banges Kurve geht auch stetig nach oben. Er wird nur dauernd zurück geworfen durch Infektionen, Verletzungen oder berufliche Verpflichtungen, die einen Einsatz verhindern.
Wenn die Erste weiter oben bleiben will und auch den Aufstieg nicht aus den Augen verlieren will (das ist keine Zielvorgabe des Vorstandes gewesen und ist es immer noch nicht), dann muss allerdings in den nächsten Wochen und in der Winterpause noch mal ordentlich Gas gegeben werden. Die Phase mit den letzten Spielen in 2009 und wie man aus der Pause kommt wird für den Ausgang der Saison entscheidend sein. Da muss nun jeder Spieler alles geben, will er denn seine Ziele erreichen.
Soweit zur ersten Mannschaft.
Sorgenkind bleibt die Zweite. Trainer Ingo Duderstadt muss sich jede Woche ein Bein ausreißen, um eine Mannschaft voll zu kriegen. Die Gründe sind vielschichtig, Besserung ist häufig nur vorrübergehend zu bemerken.
Die Zukunft der Zweiten ist weiter ungewiss. Sportlich dürfte sie kein Problem haben, in der Klasse zu bestehen, was die Sache noch trauriger macht. Hier sind insgesamt die Spieler gefordert, ihre Trainer und den Verein zu unterstützen.
Am Sonntag kommt Hilletal in die Brüche. Anstoß ist um 14:30 Uhr.
Zur gleichen Zeit spielt die Zweite bei der Reserve des SV Brilon.